Szenarien

Szenarien

Quelle: Fraunhofer: Molecular Sorting. Teilprojektleitung: Ralph Seitz. Zeichnung: Heyko Stöber

Zukunftsbilder zur Identifizierung von Erfolgspotentialen!

 

Mehrwert & Zeithorizont

Mehrwert: Zukunftsdialog dient als Orientierungswissen und Entscheidungsgrundlage sowie zur Strategieentwicklung

Zeithorizont: mittel- bis langfristig

Zukunftsdialog

Mit Hilfe von Szenarien führen Sie einen strukturierten Dialog über die Zukunft. Sie machen einen zeitlichen „Sprung“ nach vorn in mehrere unterschiedliche Zukunftsentwürfe. Von dort aus überlegen Sie, wie der jeweilige Zukunftsentwurf ihre Branche, ihre Produkte, Geschäftsbereiche und Sparten beeinflussen wird. Szenarien dienen somit der strategischen Zukunfts-Exploration und der Ableitung strategischer Handlungsoptionen. Zuvor werden folgende Aspekte für jeden Zukunftsentwurf hinterfragt und ausgearbeitet:

  • Identifizierung der Bedürfnisse einer zukünftigen Welt
  • Aufdeckung von zukünftigen Erfolgspotentialen: Welche Produkte, Dienstleistungen, Kunden und Stakeholder werden wichtig?
  • Identifizierung zukünftiger überbetrieblichen Wertschöpfungsketten
  • Sensibilisierung für den Ausstieg aus bestimmten Geschäftsbereichen
  • Ableitung von Erfolgspotentialen
  • Überprüfung der Robustheit, der eigenen Zukunftsstrategie
  • Erweiterung des eigenen Horizonts durch einen strukturierten Zukunftsdialog

Vom Zukunftsdialog zu konkreten Maßnahmen

Hat man für jeden Zukunftsentwurf die Auswirkungen für das Unternehmen und dessen Geschäftsbereiche analysiert, so kann man die jeweiligen Ergebnisse vergleichen: Finden sich in allen oder zumindest in zwei Zukunftsentwürfen gleiche oder ähnliche Handlungsempfehlungen, zukünftige Märkte, Produkte & Dienstleistungen, so sind diese näher zu betrachten, da sie als „robust“ eingeschätzt werden können.

Zudem liefern die erarbeiteten Handlungsoptionen Orientierungswissen. Sollten sich die Marktumfelder zukünftig schneller ändern als angenommen, so wird diese Entwicklung sich in einem der Zukunftsbilder wiederfinden und man hat erste Anhaltspunkte, auf welche Herausforderungen das Unternehmen stoßen wird. So wurde beispielsweise in einem Szenarioprozess für einen Energieversorger die Frage des Atomausstiegs und dessen Folgen schon vor dem Reaktorunglück von Fukushima diskutiert und der betreffende Energieversorger hatte entsprechende Handlungsoptionen schon in der Schublade, als die Bundesregierung den Atomausstieg verkündete.

Strukturierter Zukunftsentwurf

Robuste Szenarien werden anhand von mehreren sog. Einflussfaktoren ermittelt. Diese werden zunächst wertfrei formuliert. In allen Szenarien /  Zukunftsentwürfen kommen die gleichen Einflussfaktoren zum Einsatz. Sie haben aber jeweils unterschiedliche Ausprägungen. Bei den Szenarien des Projektes „Molecular Sorting – Szenarien für die Welt von Übermorgen“, welches das Recycling von Wertstoffströmen zum Gegenstand hatte, gab es einen Einflussfaktor „Werte in der Politik und Gesellschft“. Hierfür wurden drei Ausprägungen formuliert:

  • Annahme A: Hohes Bewusstsein in Politik und Gesellschaft, welchem jedoch kein konkretes Handeln folgt
  • Annahme B: Nachhaltigkeit ist wichtiger als Gewinn und es gibt Verhaltensänderungen
  • Annahme C: Kostendruck ist entscheidend, es gibt kein Nachhaltigkeitsbewusstsein

Mit Hilfe einer Konsistenzmatrix werden die Ausprägungen der Einflussfaktoren identifiziert, die miteinander konsistent, also nicht im Wiederspruch stehen. Die Summe aller konsitenten Ausprägungen ergibt ein konsistentes Szenario/ Zukunftsentwurf.

Unten sehen Sie beispielhaft einen Ausschnitt aus dem Projekt „Molecular Sorting – Szenarien für die Welt von Übermorgen“. Die konsistenten Ausprägungen der Einflussfaktoren sind farblich miteinander verbunden und bilden zusammen die Szenarien grün, gelb und rot. Ausführliche Informationen und zur Szenarienerstellung finden sie hier.

Konsistenzmatrix
Konsistenzmatrix Molecular Sorting. Quelle Fraunhofer. Teilprojektleitung: Ralph Seitz