10 Breakthrough Technologies 2018 by MIT Technology Review

Seit 2001 veröffentlicht MIT Technology Review jährlich 10 Breakthrough Technologies. Neben Artificial Intelligence und weiteren Technologien aus dem IT Umfeld stehen dieses Jahr auch Technologien aus dem Produktions- und Energiebereich auf den TOP 10.

Gartner und Frobes haben ihre TOP 10 Technologietrends für 2018 im Oktober vergangenen Jahres bereits veröffentlicht. Nun stellt MIT Technology Review seine 10 Breakthrough Technologies 2018 vor:

  • 3-D Metal Printing
  • Artificial Embryos
  • Sensing City
  • AI for Everybody
  • Dueling Neural Networks
  • Babel-Fish Earbuds
  • Zero-Carbon Natural Gas
  • Perfect Online Privacy
  • Genetic Fortune-Telling
  • Materials’ Quantum Leap

3-D Metal Printer

3-D Printing war schon in den vergangen Jahren auf den jährlichen TOP 10 Listen zu finden. Die Anschaffungspreise der Drucker sind im Laufe der Zeit stark gefallen und Protoypen können heutzutage einfach und schnell in Plastik hergestellt werden. Der 3-D Metall Drucker soll dies nun für Metall ermöglichen. Große und komplexe Metallteile könnten sehr bald individuell und auf Bestellung fabriziert werden. Auch die Metallmikrostruktur kann vom Drucker sehr präzise hergestellt werden. Dadurch hat der 3-D Metall Drucker das Potential den Produktionsprozess zukünftig stark zu verändern. Das amerikanische US Unternehmen Markforged hat letztes Jahr einen 3-D Metall Drucker unter 100.000 Dollar vorgestellt.

Artificial Embryos

An der Universität Cambridge haben Forscher aus Stammzellen embryoartige Strukturen hergestellt ohne Eizellen und Sperma zu verwenden. Die Forscher versprechen sich Einblicke in die frühe Lebensphase der Menschen. Gleichzeitig dürfte diese Technologie, ähnlich wie bei früheren Biotechnologien intensive ethische Debatten auslösen.

Sensing City

Viele Smart City Projekte mussten bisher ihre ambitionierten Ziele zurücknehmen oder ihre Realisierung verschieben. Das Projekt Quayside in Toronto soll nun das Ansehen der Smart City Projekte wieder in ein besseres Licht rücken. Mit neusten Digitaltechnologien will man das Stadtdesign und das öffentliche Leben neu gestalten. Ein Sensornetz soll Daten über die Luftqualität, Lärmpegel sammeln sowie die Aktivitäten der Stadtbewohner abbilden. Auch in Toronto wird über die Datenhaltung und Datenspeicherung diskutiert. Erklärtes Projektziel ist es datenbasiert den urbanen Lebensraum freundlicher, gesünder und lebenswerter zu gestalten.

AI for Everybody

Aufgrund der hohen Kosten und schweren Integrierbarkeit wurde Artificial Intelligence bisher nur von den großen Tech-Firmen wie Amazon, Baidu, Google usw. eingesetzt. Cloud basierte Machine Learning Tools sollen dies nun ändern. Bisher dominiert Amazon im Bereich Cloud AI mit ihrem AWS subsidiary. Google geht mit TensorFlow, einer open source libary in Rennen. Auch Microsoft hat ein eigenes System Namens Azure entwickelt. Welche Firmen am Ende die marktführenden Anbieter von AI for Everybody sein werden ist offen. Sicher ist, dass die Gewinner einen ertragreichen Markt erschließen werden.

Dueling Neural Networks

Unter Dueling Neural Networks versteht man 2 AI Systeme, die gemeinsam sehr realistische Bilder oder Klänge erzeugen können. Es basiert auf einem sog. „generative adversarial network – GAN“. Beide AI Systeme wurden mit dem gleichen Daten trainiert. Ein Netzwerk generiert Bilder oder Klänge, das andere identifiziert diese Dinge. Beide Systeme stehen miteinander im Dialog und lernen daraus. So hat eine Forschergruppe beispielsweise Fälschungen von van Gogh erzeugt, die selbst für den Menschen schwer zu unterscheiden sind. Die Technik wäre ein erster Schritt in Richtung „maschinelle Phantasie / Kreativität“. Sie würde Maschinen noch unabhängiger vom Menschen machen.

Babel-Fish Earbuds

Der realtime Übersetzungsohrstöpsel ist für 159 Dollar von Google zu haben und basiert auf Google Translater. Er funktioniert bereits für viele Sprachen. In einer globalisierten Welt ist Sprache immer noch eine der Hürden für Kommunikation. Google und Baidu versuchen diese abzubauen.

Zero-Carbon Natural Gas

Eine amerikanische Firma nahe Huston verspricht zukünftig Energie aus Naturgas herzustellen ohne dabei Treibhausgase freizusetzen. Die Energieerzeugung soll genauso billig sein wie die bisherige und hoch effizient. 32% der US Stroms basiert auf gasbetriebenen Kraftwerken, die für 30% der Treibhausgasemissionen in Amerika verantwortlich gemacht werden. Die Firmen 8 Rivers Capital, Exelon Generation, CB&I arbeiten an dieser Technologie und gehen davon aus, dass sie in drei bis fünf Jahren verfügbar ist.

Perfect Online Privacy

Das Kryptographie Protokoll “a zero-­knowledge proof“ soll die perfekte Online Privacy realisieren. Ein Großteil der Technologie stammt aus der Entwicklung der Internetwährung Zcash’s. Die Technologie ermöglicht dem Nutzer im Internet alle Vorgänge abzuwickeln ohne dabei seine persönlichen Daten preiszugeben. Gerade Banken könnten diese Technologie für ihre Internetservices nutzen und dem Kunden dadurch höchste Datensicherheit garantieren.

Genetic Fortune-Telling

Eines Tages bekommen Kinder nach der Geburt eine DNA Report Karte. Diese gibt Auskunft über die Wahrscheinlichkeit an Krebs zu erkranken, schätzt das Herzinfarktrisiko und die Suchtneigung ein. DNA basierte Vorhersagen könnten einen großen Beitrag für die öffentliche Gesundheitsversorgung leisten, bergen aber auch das Risiko gesellschaftlicher Ab- und Ausgrenzung aufgrund der persönlichen DNA. Bisher sind diese Vorhersagen aber noch lange nicht perfekt. Außerdem wollen viele Menschen bspw. ihr Krebsrisiko nicht wissen. Andere, denen ein geringes Risiko testiert wird, könnten ihren Lebenswandel nach der Diagnose ändern und als Spätfolge dennoch an Krebs erkranken weil sie bspw. das Rauchen angefangen haben.

Materials’ Quantum Leap

IBM hat mit einem Quantencomputer die elektronische Struktur eines kleinen Moleküls simuliert. Dadurch bekommen Materialforscher detailierten Einblick in das komplexe Materialverhalten und können dieses Wissen nutzen, um beispielsweise effektivere Medikamente und Materialien für die Energiespeicherung herzustellen. Mit ersten Ergebnissen wird allerdings erst in fünf bis zehn Jahren gerechnet.

Quelle: 10 Breakthrough Technologies 2018 by MIT Technology Review